Glück im Unglück. Regen beim Aufbau ist immer schlecht. Dieses Jahr erwischt es uns wieder. Glücklicherweise geht es aber erst los, nachdem die Zelte zum Großteil schon stehen. Alle Zelte stehen allerdings noch nicht, eines fehlt. Der Grund ist aber nicht beim Regen zu suchen. Es liegt schlicht und einfach am fehlenden Material. Wenn man einen ganzen LKW belädt und an tausend Dinge denken muss vergisst man jedes Mal etwas. In diesem Jahr war es leider die Stange für eines der Zelte. Ansonsten steht aber alles für die Ankunft der Kinder bereit. Daher geht es an die ersten Planungen. Wer erklärt welche Regeln, welche Spiele machen wir um uns alle kennen zu lernen, ... Es kann los gehen.
Es ist 3:47 Uhr und die Betreuer Pascal und Fabian schreiben während der Nachtwache Tagebuch. Es ist sehr ruhig in den Zelten und alle schlafen. Kein Wunder, denn nach der Ankunft mit dem Bus müssen die Kinder gut 5 Minuten mit leichtem Gepäck zum Zeltlplatz laufen. Die schweren Koffer werden mit dem Auto geholt. Anschließend wird das fehlende Zelt aufgebaut - das geht sehr fix innerhalb weniger Minuten - und die Zelte werden bezogen. Nachdem sich jeder damit angefreundet hat, dass in seinem Zelt auch noch andere als die zwei besten Freunde schlafen geht es mit den ersten beiden Namensspielen und dem Abendessen weiter. Danach lernen die Kinder alles bei einem kurzen Stationenrundlauf kennen und bekommen die Regeln erklärt. Spülen tun an diesem Abend noch die Betreuer, das übernehmen die Kinder in den nächsten Tagen. Zuletzt machen wir noch einen Ausflug an den See. Mit Luftballonen und weiteren Spielen lernen wir uns im Sonnenuntergang noch ein Stückchen besser kennen und springen anschließend in den See. Zurück am Zeltplatz darf auch am ersten Abend die Gute Nacht Geschichte nicht fehlen. Pünktlich um 22 Uhr geht es ins Zelt, was im Großen und Ganzen auch sehr gut klappt - zumindest die Campingplatzverwalterin ist schwer beeindruckt von uns.
Der Tag beginnt trocken, doch dann wird es regnerisch. Morgens lernen wir uns beim Eisbrecherspiel noch ein wenig besser kennen danach geht es aber erst mal in die Zelte. Es schüttet wie aus Kübeln und unser kleiner Weg mitten durch den Platz wird zu einem reißenden Fluß. Da sind Gummistiefel angesagt, zum Glück bleibt es aber in allen Zelten trocken. Der kurze Zwischenruf "bei uns regnets rein" konnte schnell geklärt werden - bislang konnte nur ein Tropfen gefunden werden, der sich ins runde Jungendzelt verirrt hat. Nach dem maultaschigen Mittagessen werden erst einmal Lagerfahren gemalt und währenddessen wird es immer schöner. Wir wagen uns zum See und haben richtig Glück. 3 Stunden purer Sonnenschein, Tretbootfahren, Schnorcheln, paddeln, schwimmen und auf der Wiese liegen - da vergeht die Zeit wie im Flug. Abends grillen wir dann noch Würstchen, üben den Lagertanz, spielen nochmal ein Namensspiel und gehen nach der Gute Nacht Geschichte um 22 Uhr in die Zelte. Auch heute Nacht ist es wieder sehr ruhig - einige Mädels unterhalten sich zwar noch bis Mitternacht in ihren Zelten, sind aber so leise, dass sie dabei niemanden stören.
Heute Morgen geht es mathematisch weiter. Es sind zwar Ferien, trotzdem wird gerechnet. Es werden verschiedene Aufgaben gestellt, die passenden Zahlen dazu müssen die Kinder aber erst mal zusammen suchen. Diese kleben auf den Rücken der anderen Kinder. Es gibt ein wildes Treiben um die Zahlen zu finden, aber auch gleichzeitig sehr konzentrierte Gesichter beim Lösen der Aufgaben. Zur Stärkung gibt es heute Mittag Spaghetti und als Nachtisch Pudding. Pech für den Spüldienst, der mit diesem Gericht wohl den schlechtesten Tag erwischt hat. Da das Wetter heute super ist, geht es danach direkt an den See. Auf dem Weg dorthin werden die Kinder an vier Stationen mit verschiedenen Aufgaben konfrontiert. So wird auch der relativ weite Weg zum See zu einem Erlebnis. Die Abkühlung dort kommt gerade recht. Auch die Kinder, die eigentlich gar nicht an den See wollten, stehen auf einmal inkl. T-Shirt im Wasser. Bei perfekter Glut haben die Kinder nach dem Abendessen die Möglichkeit ein Stockbrot zu machen. Manch einer wird es aber nie verstehen und hält trotzdem sein Brot in die einzige Flamme und freut sich darüber, dass es sooooo schnell "braun" wird. Hauptsache es schmeckt. Zum Abschluss des Tages brechen wir nach Einbruch der Dunkelheit im Schein von Fackeln auf zu einer Nachtwanderung. Eine wirklich tolle Atmosphäre, welche auch von den vielen Dauercampern bemerkt wird, die verwundert und begeistert auf unseren Fackelzug schauen, bevor er in den Wald abbiegt. Wieder am Zeltplatz angekommen versammeln sich alle nochmal um das Feuer, werfen ihre Fackelreste hinein und schauen einfach nur zu. Um 22:40 Uhr geht es für die Kinder aber dann doch ins Bett. Bis auf die fünf Mädchen, die heute "Nachtwache" machen dürfen und bis Mitternacht mit den Betreuern zusammen "Mord in Palerma" am Lagerfeuer spielen.
Den heutigen Morgen verbringen wir mit baden bzw. spielen am Platz. Je nach persönlicher Vorliebe. Im Lageralltag gibt es jedoch nicht nur Rechte sondern auch ungeliebte Pflichten. Jeder muss den Spüldienst an einem Tag übernehmen. Die Älteren sorgen zudem dafür, dass immer genug Wasser vorhanden ist und der Müll abends weg gebracht wird. Am Nachmittag geht es mal wieder weg vom Zeltplatz. Die Kinder dürfen sich selbst in Gruppen aufteilen. Jede Gruppe bekommt einen Foto inkl. Fotografen gestellt und macht sich auf zur nächsten Ortschaft. Auf dem Hin- und Rückweg haben sie die Aufgabe kreative Fotos zu verschiedene Begriffen zu machen. Einen Teil der Fotos können hier bestaunt werden. Am Abend werden nach dem Lagertanz die Pforten zum Casino geöffnet. Bei fünf verschiedenen Spielen haben die Kinder die Möglichkeit ihre Chips zu vermehren. Oder eben auch zu verlieren. Als Highlight findet zum Abschluss ein Wettkampf zwischen zwei Betreuern statt, wobei die Kinder auf den Sieger wetten können. Als am Ende die Chips gegen Süßigkeiten getauscht werden können, sahnen manche richtig ab. Andere haben alles verloren, bekommen aber trotzdem einen Trostpreis. Per Mail ist die Anregung eingegangen doch auch mal ein Bild von den Betreuern in das Tagebuch aufzunehmen. Diese Anregung nehmen wir natürlich gerne auf.
Heute herrscht das Chaos. Fünf Gruppen lösen gleichzeitig je 20 Aufgaben. Die Kinder wuseln über den Platz und verzweifeln teilweise an den Denksportaufgaben wie zum Beispiel der Summe der Zahlen von 1 bis 99. Die Aufgaben waren eigentlich so konzipiert, dass die Kinder es nicht schaffen sie innerhalb von einer Stunde komplett lösen können. Nach 55 Minuten schreit die erste Gruppe sie sei fertig. Offensichtlich haben wir intelligente und fleißige Kinder dabei. Statt einen Sieger zu küren haben am Ende alle gewonnen, da jede Gruppe es schafft die Aufgaben innerhalb der Stunde zu lösen. Bei dem tollen Wetter steht natürlich wieder baden auf dem Programm. Da es leider direkt am Zeltplatz keine Wiese für größere Spiele gibt, nutzen wir eine große Wiese am See für unser nächstes Spiel "Capture the Flag". Zwei der großen Jungs haben das Spiel selbst organisiert (Fahnen basteln, sonstiges Zubehör besorgen, Teams einteilen). Wie immer bei diesem Spiel geht es richtig ab. Am Ende pumpen alle und haben Schweißperlen auf der Stirn. Da kommt eine Stärkung gerade richtig. Am See gibt es einen schönen Grillplatz den wir für das Abendessen nutzen. Nach dem Essen toben die Kinder herum und kommen auf Spielideen, die wir sicher nicht gehabt hätten. Nicht immer braucht es ein großartiges Programm, damit die Kinder Spaß haben. Auf dem Rückweg springen einige Kinder nochmals in den See und genießen das Bad in der Abendsonne. Zurück am Zeltplatz wird die Gitarre ausgepackt und wir singen gemeinsam Lieder am Lagerfeuer.
Traditionell gibt es in jedem Jahr eine Lagerolympiade. In diesem Jahr könnte man sie aber auch in Seespiele umtaufen, da es mangels Platz wieder an den See geht. Dort angekommen wird an acht verschiedenen Stationen um Punkte und Platzierungen gekämpft. Am Ende kann dann jeder nochmal seine Kräfte beim Seilziehen unter Beweis stellen. Im Endeffekt geht es aber wie immer um den Spaß, der wieder reichlich vorhanden ist. Nach den Seespielen hat natürlich jeder noch die Möglichkeit sich am See auszutoben. Ein paar essen einfach ein Eis, andere spielen eine Runde Minigolf und wieder andere leihen sich ein Tretboot. Optionen gibt es genug.
Immer wieder wurden wir von den Kindern gefragt, heute ist es endlich soweit. Kinoabend. Seit Tagen wurden wir gelöchert, welchen Film es in diesem Jahr zu sehen geben wird. Noch ein paar Popcorn machen, Leinwand aufbauen, für gemütliche Sitz- bzw. Liegemöglichkeiten sorgen und schon kann es los gehen. Das Geheimnis des Films wird gelüftet. Wie man dem vielen Lachen während des Films entnehmen kann gefällt der Film nicht nur den Großen, sondern auch den Kleinen. Da Kino nur im Dunkeln richtig Spaß macht wird es 22:30 Uhr bis der Film zu Ende ist. Daher geht es für die Kinder (ausgenommen Nachtwache) direkt zum Zähne putzen und ab ins Bett. Auch heute sind wir wieder erfreut darüber, wie gut das klappt! Wirklich tolle Kinder.
Wir starten in den letzten kompletten Tag. Da die Kinder etwas für den Abschlussabend vorbereiten sollen, gibt es vor dem Mittagessen kein großes Programm. Stattdessen wird vorbereitet und entspannt.
Die letzte große Aktion des Zeltlagers ist eine Schnitzeljagd durch den Wald. Dabei gilt es erst einmal den Weg und die zu erledigenden Aufgaben zu finden. Diese müssen dann gelöst werden. Zudem gibt es wieder Betreuerstationen, bei denen es z.b darum geht einen Mohrenkopf ohne die Hände möglichst schnell zu essen. Natürlich eine sehr beliebte Station bei den Kindern.
Zum Abschluss des Zeltlagers gibt es einen bunten Abend mit verschiedenen Vorführungen der Kinder, einem Sketch der Betreuer, diversen Ehrungen, dem Lagertanz, Schokobananen direkt vom Grill, ... Ein gelungener Abschluss des Zeltlagers.
Und schon ist das Zeltlager wieder vorbei. Der Zeitplan ist heute relativ eng bemessen und wir sind skeptisch, ob wir ihn einhalten können. Um Punkt 10 Uhr soll die Abfahrt des Busses sein, damit die Kinder rechtzeitig in Schwäbisch Hall ankommen. Davor ist noch jede Menge zu erledigen vom packen über das putzen des Platzes bis hin zum Beladen des Busses. Und frühstücken will man ja schließlich auch noch. Alle starten voller Elan in den Tag und wir können den Zeitplan locker einhalten. Auch hier zeigt sich wieder einmal, dass wir ein tolle Truppe beisamen haben!
Nachdem am Platz alles auf Vordermann gebracht wurde, geht es ab zum Bus. Es heißt Abschied nehmen. Wir hoffen ihr kommt alle gut nach Hause und würden uns freuen, wenn ihr im nächsten Jahr wieder dabei seid!
Zurück bleibt das Abbaukommando, das sich gleich ans Werk macht. Damit der Abbau nicht in Stress ausartet, bleibt ein Teil der Betreuer noch bis Dienstag und baut Stück für Stück das Zeltlager ab.
Was in den Jahren davor geschah Zeltlagertagebuch 2013 - Hechlingen am See Zeltlagertagebuch 2012 - Freudenberg am Main